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THAILAND & LAOS - Von einem Paradies ins nächste...

Pai

Je weiter wir in den Norden Thailands kommen, desto besser gefällt es uns (wenn das überhaupt noch möglich ist). Die Landschaft wird hügeliger und grüner und die Sonne zeigt sich immer öfter.

 

Mit dem Minivan fetzen wir (im wahrsten Sinne des Wortes) die kurvigen Hügel hinauf nach Pai. Dort verlieben wir uns sofort in das idyllische Örtchen, das von grünen Bergen umgeben ist. Über die Bambusbrücke erreichen wir unsere kleine Oase der Entspannung – unsere eigene Holzhütte mit Hängematte auf der Terrasse. Den ersten Tag verbringen wir tiefenentspannt, wobei Karin schwer aus der Hängematte zu kriegen ist.

 

Voller Adrenalin (Karin) und Angst (Bina - sie ist erst einmal in Österreich kurz mit dem Moped gefahren – DANKE an Hanne und David für die Einschulung!) mieten wir uns ein Moped mit defekter Geschwindigkeitsanzeige und leerem Tank und starten unsere Entdeckungstour rund um Pai. Wir lassen unsere Seele baumeln in der höchsten Baumschaukel, die wie je gesehen haben; erkunden den berühmten Landsplit, wo sich durch Erdbeben in den Jahren 2009 und 2011 ein großer Riss bildete und wo uns lokale Bauern mit traditionellen Köstlichkeiten verwöhnen; klettern auf nassen Pfaden zu einem versteckten Wasserfall; beobachten Reisbauern bei der Ernte von der Bamboo Bridge aus; machen einen Abstecher ins knallrote/kitschige Strawberry Land; überqueren die Tha Pai World War II Memorial Bridge, die die Japaner für Waffenschmuggel nach Burma benutzt haben und genießen den Sonnenuntergang über dem Pai Canyon.

      

Natürlich besuchen wir auch hier den Night Market, wo wir uns alle möglichen Leckereien gönnen – Spicy Dumpling Salad & Soup, natürlich Smoothies, Chocolate Pancake Dinger, Black Sticky Rice mit Sesampulver… die Speisen unterscheiden sich etwas von jenen in Chiang Mai und Bangkok, da in Pai auch muslimische Chinesen und Thai Hippies leben, die ihre eigene Kulturen und Geschmäcker miteinbringen.

Allgemein ist die Atmosphäre hier in Pai sehr entspannt – viele Aussteiger lassen sich hier für Monate nieder, um auszuschalten und sich selbst zu finden.


Chiang Rai

Schweren Herzens verabschieden wir uns von unserer geliebten Hütte in Pai, überqueren ein letztes Mal die Bambusbrücke aufs andere Flussufer und steigen in den Public Bus, der uns im Eiltempo zurück nach Chiang Mai bringt. Dort buchen wir dann den GreenBus nach Chiang Rai. In der Nacht geht’s neben einer ängstlich betenden südamerikanischen Oma (Bina) und einem äußerst netten gesprächigen thailändischen Krankenpfleger (Karin, sein Name war Yu/You? Oder hat er mich nach meinem Namen gefragt – wir werden es nie herausfinden) weiter nach Chiang Rai.

 

In einem netten Hostel mit grünem Innenhof angekommen, müssen wir voller Entsetzen feststellen, dass die Dschungeltour/Gibbon Experience in Laos, die wir unbedingt am Wochenende machen wollten, bereits ausgebucht ist und nur mehr am übernächsten Tag verfügbar wäre. Also springen wir am nächsten Tag gleich in den nächsten Bus, um rechtzeitig nach Huay Xai (Laos) zu kommen.

 

Bis zur Abfahrt haben wir noch drei Stunden, so machen wir per Taxi noch einen gemütlichen Zwischenstopp beim berühmten Weißen Tempel. Der Tempel ist mit Abstand der jüngste, den wir bisher gesehen haben – er wurde 1997 erbaut und strotzt vor modernen und etwas irritierenden Kunstwerken.


LAOS - Gibbon Experience

An der Grenzstelle werden wir aus dem gemütlichen Liegebus herausgejagt – dort bekommen wir für 35USD das sehr hübsche Laos-Visum in unseren Reisepass geklebt, und weiter geht’s mit einem Sammeltuktuk zur Hauptstraße der Stadt Huay Xai.

Zu Karins Erschrecken sind die Laoten noch kleiner bzw. zarter als die Thais – Gottseidank ist bei unserer Dschungeltour ein weit über 2m Holländer dabei, der Karin wieder eher kleiner erschienen lässt.

 

Ein wackeliger Jeep bringt uns am nächsten Tag über tausende Schlaglöcher, staubigen Wegen, Flüssen und Schlammlöchern zu unserem Ausgangspunkt für die Gibbon Experience Tour. Die glühende Sonne macht den ersten steilen Aufstieg unerträglich – schweißgebadet und nach Atem ringend kommen wir bei der ersten Zipline an. Nachdem uns unsere Guides Nangpo und Kuali die Gurte angelegt und mit gebrochenem Englisch („When you tomato tomato you have to do monkey monkey!“ – Alles klar!!) das Equipment erklärt haben, kann’s losgehen. Karin ist voller Vorfreude und Bina kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Die Angst schwindet nach der ersten Zipline, denn das Gefühl - wenn man über die Baumwipfel des Regenwaldes „fliegt“ – ist unbeschreiblich. Da Karin das monkey monkey – Ding nicht ganz verstanden hat, muss sie der 40kg Nangpo von der Mitte einer Zipline holen und mit Gartenhandschuhen an den Händen und Flipflops an den Füßen ans Ziel ziehen. Upsi.

 

Mit unseren sechs Homeys aus den Niederlanden, Deutschland und den USA teilen wir uns ein geräumiges Baumhaus mit vier Stockwerken.

Nach den schweißtreibenden Ausflügen genießen wir eine eiskalte Dusche mit der besten Aussicht der Welt. Das sehr leckere Essen wird uns vom Kochpersonal immer über die Ziplines geliefert – anders ist unser Baumhaus auch gar nicht erreichbar. Die Abende verbringen wir mit kühlem Bier und ausgelassenen Gesprächen. Beim laotischen Kartenspiel „The BIG 2“, das Bobby von unseren Guides gelernt hat, werden die anderen regelrecht „gesistert“. Wir Austrian Sisters gewinnen abwechselnd fast jedes Spiel.

Unter Moskitovorhängen geschützt schlafen wir von Dschungelgeräuschen umgeben ein. Diese Geräusche stellt man sich sehr entspannend und traumhaft vor – doch Karin lassen sie immer wieder aufschrecken. Sie vertreibt die (eingebildeten) Ratten, Fledermäuse und Rieseneichhörnchen durch mehrmaliges Einschalten der Stirnlampe – zum Leidwesen der eigentlich ganz gut schlafenden Bina. (bzw. lt. Nangpo GINA). 


Von unserem hohen Haus aus beobachten wir streitende Langurenfamilien und werden von Fledermäusen, unzähligen Motten und Ameisen und einer Dschungelratte regelmäßig besucht.

Am letzten Morgen beim Frühstück haben wir unglaubliches Glück und können tatsächlich die seltenen Gibbons beobachten (weltweit gibt es, durch Wilderung und Abforstung fast ausgerottet, nur mehr 2000 Exemplare – sechs davon haben wir beim Herumturnen in den hohen Baumwipfeln gesehen).

      

Insgesamt haben wir uns die Gibbonexpereience nicht so schweißtreibend vorgestellt. Die Beschreibung: „1hr Hiking per Day“ hat sich nicht ganz bewahrheitet: Eig. sind wir mind. vier Stunden auf steilem Terrain hinauf und hinunter geklettert und haben noch nie in unserem Leben so viel geschwitzt. Unglaublich, wie die Guides das jeden Tag nur mit Flipflops ausgestattet schaffen! Dafür waren die Ziplines (die längste war 500m lang) eine windige Erfrischung und eine atemberaubende Erfahrung, die uns durch unsere Brandmale an den Schultern für immer in Erinnerung bleiben wird.

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