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THAILAND - Im Land des Lächelns und der Gaumenfreuden

Heute, vor genau 9 Tagen, haben wir unseren Rucksack gepackt und sind losgezogen in die große weite Welt. Oder besser einmal in das Königreich Thailand - In der ersten Woche ist bereits einiges passiert:

Bangkok

Nach einer langen Anreise über Dubai landen wir aufgeregt am Flughafen Bangkok. Komplett k.o. möchten wir vom Bahnhof einfach zum Hostel fahren, doch ein "hilfsbereiter" Thai will uns in kein Taxi einsteigen lassen, da wir unbedingt vorher unsere Ausflüge und Zugtickets in der Travel Agency buchen sollen. Wir denken uns:"Mah, ist der lieb und hilfsbereit" - eig. war er ein Touristenbetrüger, der sich die Provision abstauben wollte. Nicht mit uns! Wir steigen übermüdet in ein überteuertes Taxi und fahren zum Taevez Guesthouse.

 

Dort holen wir ein bisschen Schlaf nach, bevor wir uns mit ein paar anderen Gästen zum Fluss begeben, um unsere Loy Krathong-Blumen-Schiffchen ins Wasser zu lassen. Das Loy Krathong Fest / Lichterfest wird in ganz Thailand gefeiert. Die Thais basteln kleine "Schiffchen" - die Krathongs, die sie mit einem Fingernagel und einer Haarlocke ins Wasser lassen, um sich von ihrer dunklen Seite zu trennen - wenn die Kerze brennt, bis das Krathong außer Sichtweite ist, steht ein Jahr voller Glück bevor.

 

In Bangkok fahren wir mit der Fähre den Chao Phraya River für 15 Baht/Fahrt 0,38 eur auf und ab und sind von den riesigen Tempelanlagen im kulturellen Stadtzentrum und der Freundlichkeit der Thailänder beeindruckt. 

 

Nachdem wir vom Security vor dem Grand Palace nicht hineingelassen werden, weil wir zu spät dran sind, merken wir eine Menschenmenge an Thais, die im Lotussitz auf dem Gehtsteig sitzen und erwartungsvoll auf die Straße vor dem Palace blicken. Scheint ein großes Spektakel zu sein - das lassen wir uns natürlich nicht entgehen! Voller Spannung setzen wir uns mitten unter die Thais und warten.. und warten.. 2 Stunden vergehen..Karins Beine schlafen ein, doch man darf sich nicht anders hin setzen..auch darf sie Bina keinen Fischgrätenzopf flechten..wir werden von einem Securtiy verwarnt..da muss ja etwas Riesiges auf uns zu kommen! Auf einmal fetzt ein weißer Mercedes Benz vor uns vorbei und ihm folgt eine Karavane von Polizeiautos. Ein Thai meint: "This was the King!" Und wir erwarten darauffolgend die größte Parade unseres Lebens, doch das wars - ein letzter Polizist fetzt mit seinem Motorrad vorbei und die 1000e Thais stehen alle auf und verlassen das Gelände. Wir sind baff und unsere Beine fühlen sich nach der ganzen Lotussitzerei an wie Betonpflöcke. Eine alte Thai-Dame lacht uns aus, als wir verkrampft versuchen, aufzustehen. Später lesen wir online, dass solche "Paraden" zum Andenken an den verstorbenen König wohl öfters vorkommen. 

  

Wir landen auch - eigentlich ungewollt - im modernen Banken- und Einkaufszentrumviertel und stoßen dort voller Freude (und Sehnsucht) auf das HOPs Hundecafé - hier toben übergewichtige Hunde zwischen den Gästen, die mit Leckerlis locken, umher. Vielleicht ist es nicht die gesündeste Haltung, doch die Hunde scheinen wohlauf und glücklich zu sein. 

 

Natürlich machen wir auch einen Abstecher auf die berühmt-berüchtigte Khao San Road. Hier gibts gefühlt mehr Touristen als Thais und die Preise sind dementsprechend hoch.  Cool sind die vielen Livemusic-Bars und das leckere Kokoseis, das wir direkt aus Kokosnüssen löffeln. Trotzdem bevorzugen wir unsere idyllische Ecke inmitten unserer Thainachbarn. :)

 

 Die Zeit in Bangkok genießen wir sehr, unsere Gastgeber sind äußerst freundlich, das Essen ist der Wahnsinn (vor allem der Fried Rice mit der selbstgemachten scharfen Sauce von der nur Thai sprechenden, immer lächelnden Oma am Markt neben unserer Unterkunft) und die Sehenswürdigkeiten von alter Geschichte und Kultur geprägt. 


Ayutthaya

Von unserer Gastgeberin Angie lassen wir uns zu einem Tagestrip nach Ayutthaya, der ehemaligen Hauptstadt Thailands, überreden. Ihren Erzählungen nach scheint es sehr schön zu sein ("Better, much better  than Sukhothai!") "Okay", denken wir uns und starten am 06.11. frühmorgens los.

Da wir die letzten Nächte - vor allem Karin - sehr wenig geschlafen haben, sind unsere Augen von Ringen gezeichnet und wir kommen nur mit  Mühe der Touristentruppe nach. Wir hetzen von Ruine zu Ruine und sehen wunderschöne Paläste und Tempel. Ein Security setzt Karin einen riesigen Nashornkäfer (diese werden in Thailand für Käfer-Kämpfe benutzt) auf die Hand. Die Insekten hier kommen uns insgesamt größer vor als in Europa - wir sind schon gespannt auf den Dschungel!

Unser Guide gibt sein Bestes, uns auf Englisch die Sehenswürdigkeiten zu erklären - doch sein Englisch hört sich leider eher wie ein buddhistischer Gebetsgesang an und führt nur zu "Hääh?!"-Gesichtern. Trotz der müden Augen sind wir vom Anblick der Ruinen überwältigt. Nach dem aufregenden Tag geht's im rütteligen Minivan zurück nach Bangkok.

 


Chiang Mai

Nach unserem Ausflug nach Ayuttaya nehmen wir den Nachtbus in den Norden nach Chiang Mai. Bina schläft friedlich und Karin zählt wieder einmal Schäfchen - ohne Erfolg. 

 

Nach der Ankunft in der Rose des Nordens schnallen wir uns unsere Rucksäcke hinten und vorne um und suchen erstmal nach einer Unterkunft. Und dann gehen wir unseren Lieblingsbeschäftigungen nach: frische Smoothies schlürfen, Thaiküche genießen, durch bunte belebte Straßen schlendern, Tempelhopping - diese gibt es hier an jeder Ecke. Im Gegensatz zu Bangkok gibt es hier mehr Straßenhunde als Straßenkatzen - vor allem Bina ist begeistert. Karin gibt ihr Bestes, ihre nicht-tollwut-geimpfte Schwester ("pff, wer brauchtn des!?") vor zu viel Kontakt zu den verlausten Vierbeinern zu schützen. 

 

Mit einem der in Chiang Mai typischen roten Sammeltaxis wagen wir einen Ausflug in die Berge zum Wat Phra Doi Suthep (Tempel), der sich durch die 200 Stufen hinauf zum Haupttempel, die dominierenden Goldverzierungen und einer atemberaubenden Aussicht von den anderen heraus hebt. Dann finden wir durch Glück den Pilgrim's Trail zu einem Tempel mitten im Dschungel. Diesen sehr schmalen und steilen Pfad geht man eigentlich nur bergauf und mit robusten Wanderschuhen ausgestattet. Nicht wir - wir gehen diesen bergab auf dünnen Sohlen und ohne Moskitoschutz. (Zum Leidwesen von Karin, die nicht auf ihren Tropenarzt gehört hat: "Keine schwarze Kleidung tragen und im Dschungel immer genug Insektenschutz tragen!") Mitten im paradiesischen Dschungel, von Pflanzen überwuchert und neben einem Wasserfall finden wir den wunderschönen Wat Palad. 

 

In Chiang Mai bleiben wir vier Tage und genießen die entspannte Atmosphäre einer Kleinstadt. Die Altstadt ist von allen vier Seiten von einem Fluss und der teilweise noch vorhandenen alten Stadtmauer umgeben. Wir genießen leckeren Kaffee im Terrakotta Garten, entspannen im Park, erkunden die berühmte Iron Bridge, besuchen den Night Market, schlendern durch versteckte Gassen, fliehen vor Kakerlaken im Hostelzimmer und werden regelmäßig von morgendlichen Mönchsgesängen aufgeweckt.

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Kommentare: 1
  • #1

    Stefan (Montag, 13 November 2017 11:22)

    Wow, ich krieg so dermaßen Fernweh, wenn ich mir eure Bilder anschaue und eure Erzählungen durchlese und vor allem schrecklichen Appetit auf das leckere Essen ;-) Viel Spaß noch. Ich freue mich schon auf den nächsten Bericht. Stefan